Heiße Maroni
Eine kleine Anleitung zum Kastanienbraten
Wie schon gestern geschrieben, gibt es zwei Möglichkeiten die Kastanien zuzubereiten: kochen oder braten/rösten. Ich persönlich finde, dass man den Kastanien, beim Kochen nichts Gutes tut, da sie dabei meinem Gefühl nach an Geschmack verlieren. Doch auch beim braten gibt es unterschiedliche Methoden, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Die einfachste und in wohl fast allen Haushalten verfügbare Methode ist die Zubereitung im Backrohr. Nach dem kreuzweisen Einschneiden der Schale kommen sie Kastanien bei einer möglichst hohen Temperatur (kann gerne 250 Grad sein) so lange ins Backrohr, bis sich die Schale an den Schnittstellen zu lösen beginnt. Eventuell kann man noch eine Schale mit Wasser dazustellen, der Wasserdampf erleichtert das Lösen der Schale vom Kern.
Will man nicht nur gelegentlich Kastanien zubereiten, so kann man sich auch einen kleinen elektrischen Bratofen kaufen. Sie bestehen aus einer Heizspirale auf der ein Sieb gelagert ist in das die angeschnittenen Maroni gelegt werden. Diese kleinen Maroniöfen sind mittlerweile recht preiswert und es lassen sich damit recht passable Ergebnisse erzielen.
Nun aber zu meiner Lieblingsmethode, Kastanien am offenen Feuer bzw. über der Glut zu rösten. Da offensichtlich der Garten als Lebensraum immer stärker genutzt wird, haben auch schon Baumärkte ganz gute Bratöfen im Sortiment, so dass man nicht mehr auf Selbstbau – Konstruktionen angewiesen ist.
Hier also jetzt die Schritt für Schritt Anleitung:
1.) Als Tipp der für alle Bratmethoden gilt, würde ich die Maroni vor dem Braten ca. eine Stunde ins Wasser legen. Wenn sie vor dem Braten feucht sind, löst sich danach die Schale viel besser.
2.) Bevor man die Maroni beginnt einzuschneiden, sollte man das Feuer im Ofen anzünden. Ich bevorzuge reines Holzfeuer, angeblich soll es auch mit Grillkohle funktionieren, aber für mich gehört der Geruch des Holzfeuers einfach auch zur Herbststimmung und zu den Kastanien.
3.) Die Schale der Maroni wird an ihrer runderen Seite kreuzweise eingeschnitten. An den Schnitten springt die Schale beim Rösten auf, so dass man sie danach problemlos schälen kann. Wichtig ist dass sowohl die äußere Schale, als auch die dünne Haut, die sich zwischen Schale und Kern befindet, durchschnitten wird. Ich persönlich schneide am liebsten mit einem Stanly-Messer. Es gibt auch eigene Einschneide – Werkzeuge im Geschirrhandel zu kaufen, die ich aber für nicht notwendig erachte.
4.) Ist das Feuer nur mehr schwach und schon eine gute Glut vorhanden, kommen die Maroni in die Pfanne und damit aufs Feuer. Hier kann ich empfehlen die Maroni mit dem Schnitt nach unten in die Pfanne zu legen.
Jetzt kommt dann der Deckel drauf, und dann heißt es warten und beobachten. Alle paar Minuten sollte man die Pfanne kräftig schwenken, dass die Kastanien nicht auf einer Seite verkohlen!
Fertig sind sie, wenn die Schalen schön aufgesprungen sind und man die Früchte goldgelb aus den Schalen leuchten sieht.
Noch ein Tipp am Schluss: Die Fertigen Kastanien am besten in eine Schüssel geben und mit einem Geschirrtuch, oder etwas dickerem zudecken, dass sie a) nachziehen können und b) nicht so schnell auskühlen. Je heißer sie sind, desto leichter lassen sie sich von der Schale lösen!
Die Marroni wahren sehr Gut
Schön wenn es geschmeckt hat!
Ich stosse jedes Jahr wieder auf diese Seite, wenn ich Maroni auf dem Feuer braten will und mich nicht mehr genau erinnere, wie ich es beim letzten Mal gemacht habe. Vielen Dank dafür.
Ein Tipp noch zum Aufbewahren: Schüssel grosszügig mit Zeitung auslegen. Fertige Kastanien hineingeben und in die Zeitung einwickeln. So bleiben sie schön warm.
Zudem befeuchte ich die Kastanien beim braten regelmässig mit Wasser (aus einer PET-Flasche mit Trinkaufsatz). Das hab ich so von meinem Nonno im Tessin gelernt. Funktioniert wunderbar.
Danke für das Lob und noch größeres Danke für die weiteren Tipps!