Dem blauen Likör auf der Spur
Wer kennt ihn nicht, diesen blauen, extrem süßen, leicht nach Orangen schmeckenden Bestandteil vieler Cocktails? – Den Blue Curacao. Was vielleicht schon weniger Leute wissen, dieser Likör verdankt seinen Namen seiner Herkunft, der Karibik – Insel Curacao und genau auf diese Insel möchte ich euch heute im Rahmen der Blogparade „Reisende am Rand der Welt“ von Elena entführen.
Curacao liegt ca. 60 Kilometer nördlich von Venezuela, also ca. neun Flugstunden von Mitteleuropa entfernt. Die Anreise stellte aber für mich keine größeren Probleme dar, denn Curacao ist ein autonomer Landesteil der Niederlande, so dass es fast täglich Flüge von Amsterdam nach Willemstad, der Hauptstadt der Insel gibt. Zur Hauptreisezeit bieten auch nicht niederländische Fluggesellschaften Direktverbindungen an. Die Einreiseformalitäten sind rasch erledigt, sodass man schnell aus dem klimatisierten Flughafengebäude draußen ist und sich einmal an die angenehme Temperatur von durchschnittlich 30 Grad gewöhnen kann.
Curacao ist touristisch gut erschlossen, wenngleich der Tourismus wirtschaftlich eher eine Nebenrolle spielt. Curacao war immer ein Handelsstützpunkt und ist es heute noch. Die Hauptstadt Willemstad ist quasi rund um die Bucht gebaut in der sich der Hafen befindet. Das wichtigste Handelsgut stellt heute wohl das Rohöl aus Venezuela dar, das auch in einer Raffinerie verarbeitet wird. Daneben gilt Curacao auch als wichtiger Offshore-Finanzplatz, was auch an den riesigen modernen Bankgebäuden zu erkennen ist, die von auch in Europa bekannten Logos geziert werden.
Auch Landwirtschaft wird auf Curacao fast nicht betrieben. Vor 100 und noch mehr Jahren gab es an die 120 Großgrundbesitzer auf der Insel, die mit Hilfe von Sklaven versucht hatten auf ihren Plantagen landwirtschaftliche Güter herzustellen. Jedoch ist der karge Boden der Insel nicht wirklich geeignet um ertragreichen Ackerbau zu betreiben, so dass Curacao heute all seine Lebensmittel importiert. Als Highlight gilt dabei sicher der Schwimmende Markt. Hierher kommen Händler aus Venezuela mit ihren voll mit Obst und Gemüse beladenen Booten und verkaufen ihre Waren direkt vom Boot herunter.
Auch der im Titel dieses Beitrags erwähnte Likör, Blue Curacao spielt, obwohl er bei uns doch recht bekannt ist, keine große Rolle auf der Insel. Die dafür verwendeten Orangen wachsen hier nicht mehr, und selbst den Namen hat man schon vor langer Zeit verkauft. Er befindet sich nur eine kleine Destillerie auf der Insel und der dort erzeugte Likör wird auch als Curacao of Curacao bezeichnet, um zumindest irgendwie zum Ausdruck zu bringen, dass es sich um ein Produkt der Insel handelt.
Natürlich will man bei einem Karibikurlaub auch so richtig entspannen und auch vl. etwas Wassersport betreiben. Curacao bietet dazu an seiner Südseite herrliche Sandstrände, die aber keines Wegs Kilometer lang sind, sondern die immer in kleinen herrlichen Buchten liegen und von Einheimischen wie Touristen gleichermaßen frequentiert werden.
Wer ist jetzt eigentlich der typische Einheimische von Curacao? – Curacao ist eine Insel voller Einwanderer, oder besser gesagt derer Nachfahren. Auf der Insel lebt ein bunter Mix an Menschen Europäischer Abstammung vermischt mit den Nachfahren von Afrikanischen Sklaven. Diesen quasi kulturellen Mix merkt man auch an einer gefühlten hohen Toleranzgrenze. Man hat das Gefühl „Leben und Leben lassen“ ist das Hauptmotto der Menschen auf Curacao.
Für eine Landschaftliche Besonderheit lohnt es sich die Insel zu verlassen und eine ca. 1,5 Stündige Bootsfahrt in Kauf zu nehmen um nach Klein-Curacao zu gelangen. Klein-Curacao ist eine 1,7 Quadratkilometer große Insel Südlich von Curacao, die absolut unbewohnt ist. Auf ihr befinden sich nur ein paar Fischerhütten in denen Liegestühle für Besucher gelagert werden und in der Mitte der Insel steht ein halb verfallener Leuchtturm. Ansonsten bietet die Insel nicht einmal Trinkwasser, das muss von der Hauptinsel mitgenommen werden, dafür aber eine Unterwasserwelt, die ihres gleichen sucht. Man muss nicht einmal tauchen, schon beim Schnorcheln hat man das Gefühl man steht in einem riesigen Aquarium und kommt mit dem Schauen gar nicht nach. – Leider hatte ich keine Unterwasserausrüstung für meine Kammera bei dieser Reise dabei …
Für alle, die ihre nächste Reise noch nicht geplant haben, Curacao kann ich wirklich empfehlen. Es bietet eine gute Mischung aus erholsamen Urlaub und Entdeckungsreise. Solltet ihr Fragen haben, nur zu – wofür hat der Blog eine Kommentarfunktion ;-)
Dieses blaue Wasser auf dem letzten Bild…wunderbar!! :-)
Danke für diese schöne Entführung in die Karibik, Franz, und dass Du damit an meiner Bloggerparade „Reisende am Rand der Welt“ teilgenommen hast! Es gelingt Dir gut, uns für Momente auf die Karibikinsel zu holen und auch Deine Eindrücke gekonnt wiederzugeben – vielen Dank dafür :)
Aber gerne doch!
Auch die anderen Beiträge waren spannend zu lesen und zeigten Gegenden die ich gerne einmal bereisen würde …