Wenn Klaviere durch die Kleinstadt fliegen …

Wenn Klaviere durch die Kleinstadt fliegen, die PianistInnen dabei jonglieren und das Publikum verzaubert, erstaunt und vor allem begeistert ist, dann ist wieder die Zeit der Straßenkunst gekommen und das steirische Straßenkunst – Festival „La Strada“ hat wieder Saison.

20 Jahre Kunst im öffentlichen Raum

Das 1998 in Graz gegründete Straßenkunst – Festival La Strada, verfolgte von Beginn an das Ziel, den Menschen professionelle Straßenkunst als Kunstform näher zu bringen. Zum einen wird eine räumliche Nähe zu den Menschen durch die Straße erzeugt und zum anderen reflektieren die Darbietungen doch meist aktuelle Themen wie Globalisierung, Konsum, Energie, Verkehr, wechselnde zwischenmenschliche Beziehungen, usw. unter Berücksichtigung ihrer Auswirkungen auf das Zusammenleben der Menschen, auch, oder speziell im urbanen Kontext.

Oft geschieht diese Reflexion auch unter Einbeziehung des Publikums, sei es dass ZuseherInnen auf einmal selbst Teil der Darbietung werden, oder dass sie jederzeit gefasst sein müssen, auf eine gestellte Frage zu reagieren.

War das Festival anfangs fast nur auf die steirische Landeshauptstadt Graz beschränkt, so entwickelte sich bald der Wunsch nach einer räumlichen Ausdehnung der Veranstaltung auch in ländlichere Kleinstädte.

12 Jahre La Strada in Weiz

Seit nun mehr 12 Jahren wird auch die kleine Oststeirische Bezirksstadt Weiz für einen Nachmittag im Sommer zur Straßenkunstbühne und versucht dabei den EinwohnerInnen einen neuen Blickwinkel auf ihre Stadt zu geben und auch viele Menschen zu erreichen, die sonst eher schwerer den Zugang zum modernen Theater finden würden.

Sol bémol – mit d’irque & fien

Von den insgesamt fünf verschiedenen Darbietungen in Weiz, war es mir heuer leider nur möglich einer beizuwohnen. Der Performance Sol bémol“ von d’irque & fien.

Dabei geht es um einen Koffer, Klaviere, die ab und an die Bodenhaftung verlieren und 2 Menschen denen es vielleicht ebenso wie den Klavieren geht, auf denen sie spielen.

Es geht wohl um die Balance im Leben, um das Unterwegs sein, um Hindernisse, die sind sie dann einmal überwunden, doch wieder im locker leichten Klavierspiel enden.

Selbst wenn man als Zuseher keine Inhaltliche Deutung der Darbietung versucht, so ist man hin und weg von der Genialität der Inszenierung, von zwei altertümlich anmutenden Kränen, die von zwei Arbeitern manuell bedient werden und so das Stück in dieser Art erst ermöglichen. Über allem steht dann noch das Artistische Können und vielleicht auch etwas der Mut Klaviere zu stapeln um dann auf dem obersten zu spielen.

Für alle die das Spektakel nicht sehen konnten, schaut euch die Website von Sol bémol“ von d’irque & fien an und ihr bekommt einen kleinen Eindruck wie Straßenkunst wirken kann und zwar so, dass auch in einer Kleinstadt hunderte Menschen begeistert sind und auf viele weitere Jahre von La Strada hoffen.

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fth

fth steht für Franz T. Hauser: ist Anfang 40 und lebt in der kleinen Oststeirischen Bezirksstadt Weiz. Er arbeitet freiberuflich an diversen Softwareprojekten und beschäftige mich nebenbei noch mit Dingen wie, "grünem" Lebensstil, guten Filmen, Politik und was sonst noch alles in seinem Gehirn herumgeistert ...

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