Lange Nacht der Museen 2023

Am Samstag den 7. Oktober fand bereits zum 23. Mal die „Lange Nacht der Museen“ statt. Bei dieser vom ORF-Marketing initierten Veranstaltung haben rund 660 Museen und andere Kulturinstitutionen in Österreich und teilweise auch im benachbarten Ausland von 18:00 – 01:00 Uhr für Besucher und Besucherinnen geöffnet.
Je nach Region gibt es unterschiedliche Ticket – Preise. So kostete zum Beispiel das reguläre Ticket für Graz 15 Euro, das regionale Ticket z.b. für die Südoststeiermark wo ich unterwegs war 6 Euro, Kinder bis 12 Jahre hatten freien Eintritt.

Unterwegs im südoststeirischen Vulkanland

Nach kurzer Durchsicht der teilnehmenden Museen bzw. Institutionen entschlossen wir uns für eine Tour durch die Südoststeiermark. Quasi rund um die Riegersburg, die aber nicht nächtens geöffnet hatte, führte unsere Reise zuerst zum Schloß Kornberg, dann nur ein paar Kilometer weiter zur Schokoladenfabrik Zotter, von dort zum benachbarten „house of whiskey, gin & rum“ von David Gölles und schlussendlich noch nach Auersbach zur Schinkenmanufaktur von Vulkano.

Zugegeben der Anteil an echten Museen hielt sich bei dieser Auswahl in Grenzen, dafür war für jede Altersstufe und für jeden Geschmack etwas dabei und es konnte die gesamte geplante Zeit bis beinahe 1:00 Uhr in der Nacht genutzt werden, ohne dass jemandem langweilig wurde.

Erste Station, Schloss Kornberg

Punkt 18:00 startete eine Familienführung durch einen Teil der Privaträume des Schlosses. Der Patensohn des Schlossherren führte humoristisch und kurzweilig. Er erzählte von der Geschichte des 1284 erstmalig urkundlich erwähnten Schlosses, das einst wohl Teil einer ganzen Kette von Wehranlagen entlang der Ostgrenze der Steiermark war. So lässt sich auch der Name des Schlosses herleiten, der ganz und gar nichts mit dem Korn im Sinne von Getreide zu tun hat, wie man es aufgrund der großen Ackerflächen des Raabtals wohl vermuten könnte. Der Name kommt vom mittelhochdeutschen Wort „koren“, das uns mit „Ausschau halten – nach dem Feind“ übersetzt wurde.
Für einige Lacher unter den Besuchern sorgte der eine oder andere Schwank aus dem Familienleben der Familie Bardeau in deren Besitz sich das Schloss seit 1871 befindet. Wie zum Beispiel, dass das Hochzeits – Gemälde einer früheren Schlossherrin im Nachhinein bearbeitet wurde. Sie ließ eine Person, mit der sie sich zerstritten hatte, einfach später übermalen.

Zweite Station, Schokoladenmanufaktur Zotter

Wer kennt ihn nicht, den Josef Zotter und seine Schokolade? Wenn man so wie ich alle paar Jahre bei seinem Schokoladentheater vorbei kommt, dann staunt man immer wieder wie viel sich da von Besuch zu Besuch weiterentwickelt und es gibt immer was neues zu entdecken und fast genau so wichtig, immer etwas neues zu verkosten. Treu bleibt der Betrieb aber seiner Grundphilosophie, nur die besten Zutaten, bio und Fair Trade zertifiziert, werden verarbeitet.
Bevor die Tour durch die Fabrik startet bekamen wir einen kurzen Film zu sehen, in dem Familie Zotter einige „ihrer“ Kakao – Bauern vorstellte und man so auch einen guten Eindruck über die Herkunft der wohl wichtigsten Zutat für Schokolade bekam. Somit war gleichsam auch der Bildungsauftrag für diese Station der Lange Nacht der Museen erfüllt und wir konnten uns durch die verschiedensten Verarbeitungsschritte des Kakaos, bis zur fertigen Schokolade kosten.

Dritte Station, house of whiskey, gin & rum

Was sind die Zutaten, die in keinem Gin fehlen dürfen? Schreibt man Whiskey oder Whisky – welchen Unterschied macht das „e“? Wie kommt der Rum zu seiner Farbe?

Diese und noch vielen weiteren Fragen konnte man bei David Gölles in Lembach bei Riegersburg nachgehen und wer wollte auch nachkosten. Bis dato kannte ich nur die Essige und Edelbrände, die der Vater von David Gölles schon seit Jahrzehnten in Top-Qualität herstellt. Nach dem Besuch bei David Gölles kann ich aber getrost sagen, dass die Südoststeiermark auch ein guter Boden für nicht für die Region typischen Alkohol ist.

Vierte Station, Vulkanoschinken

Den Abschluss unserer Tour im Rahmen der Langen Nacht der Museen machten wir bei einem weiteren kulinarischen Highlight. In der Schinkenerlebniswelt von Vulkanoschinken erfuhren wir viel interessantes von der Schweinehaltung, das Tierwohl ist dem Betrieb ein besonderes Anliegen, über die Verarbeitung des Fleisches, bis es als fertig gereifter Schinken auf den Teller kommt.

Fazit zur Langen Nacht der Museen 2023

Auch wenn ich jedes unserer besuchten Ziele schon kannte, bzw. schon öfters besucht hatte und auch, so bot die Lange Nacht der Museen 2023 einen wunderbaren Anlass Kultur und auch Wirtschaftsbetriebe zu besuchen. Dass es dabei nicht nur um Wissens- und/oder Kulturvermittlung ging, war für mich und meine Familie perfekt für einen Samstag Abend! Ich freue mich schon bzw. hoffe auf eine Fortsetzung 2024.

Avatar-Foto

fth

fth steht für Franz T. Hauser: ist Anfang 40 und lebt in der kleinen Oststeirischen Bezirksstadt Weiz. Er arbeitet freiberuflich an diversen Softwareprojekten und beschäftige mich nebenbei noch mit Dingen wie, "grünem" Lebensstil, guten Filmen, Politik und was sonst noch alles in seinem Gehirn herumgeistert ...

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Consent Management Platform von Real Cookie Banner